Niedersachsens Tierhalter bitten alle Bürgerinnen und Bürger, noch mehr aber Reisende, Touristen und andere mobile Personen um besondere Rücksichtnahme, damit die Afrikanische Schweinepest nicht nach Deutschland eingeschleppt wird. Das Landvolk Niedersachsen beruft sich auf die Tierseuchenexperten im Friedrich-Loeffler-Institut, die auch ein hohes Einschleppungsrisiko durch den Mensch sehen.
Die Tierseuche trat jüngst in verschiedenen osteuropäischen Ländern auf, zuletzt bei einer kleineren Schweinehaltung in Polen. Die Seuchengefahr ist damit gefährlich nah an Deutschland herangerückt. Tierhalter müssen strikt alle Vorsichtsmaßnahmen beachten. Dazu zählt unter anderem der Schutz der Hausschweinbestände vor einer Infektion durch strenge Biosicherheitsmaßnahmen. So sollten Hausschweine keinen Kontakt zu Wildschweinen haben; die Verfütterung von Speiseabfällen an Hausschweine ist verboten.
Schweinehalter sind gesetzlich zur Einhaltung der Grundregeln zur Biosicherheit verpflichtet. Aber auch Bürgerinnen und Bürger müssen die Landwirte in diesen Bemühungen unterstützen. Bei Ausflügen in die Natur oder einem Picknick dürfen auf keinen Fall Speisereste zurückgelassen werden. Dies gilt in besonderer Weise auch für Rastplätze an Autobahnen und anderen Straßen. Leider fallen hier immer wieder weggeworfene Essensreste auf, die in Fachkreisen auch in Tschechien als ursächliche Infektionsquelle für den ASP-Ausbrauch gelten. Verbreitet und weitergegeben wird das für Tiere hoch ansteckende Virus dann über Wildschweine.
Aufgrund der hohen Gefahr einer Einschleppung der Schweinepest sollten Tierhalter ihren Versicherungsschutz überprüfen und die Möglichkeit einer Ertragsschadenversicherung nutzen. Namhafte Versicherer bieten hier aktuell das Angebot zum Neuabschluss mit einer kurzen Wartezeit, im Seuchenfall dürfte ein solcher Abschluss kaum mehr möglich sein. Nähere Informationen dazu erhalten Landwirte über die berufsständischen Versicherungsbüros des Landvolkes.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Allgemeinerkrankung der Haus- und Wildschweine mit seuchenhaftem Verlauf, hoher Krankheitshäufigkeit und hoher Sterblichkeit. Verursacht wird die Erkrankung durch ein Virus mit langer Überlebensdauer in der Umwelt. Die Infektion führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung und ist fast immer tödlich! Eine Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht nicht. Schweinehalter sollten ihre Bestände zurzeit noch aufmerksamer und regelmäßiger beobachten und bei Auffälligkeiten unverzüglich den Tierarzt konsultieren. (LPD)